Sonntag, 8. Juni 2008

EM-Tagebuch: Uaaaaah!

Lieber Björn,

die ersten beiden Gruppenspieltage sind rum und das einzige, was ich sagen kann, ist: Uaaaah!

Uaaah 1 wegen gestern: als Alexander Frei sich verletzte, brach mir das Herz. Und zwar sowas von! Wirklich! Es lässt sich kaum beschreiben. Es war furchtbar. Der Mann ist ein hervorragender Spieler und dann passiert ihm nach ein paar Minuten sowas. Erst kam mir ein Vergleich mit Michael Owen bei der WM vor zwei Jahren in den Sinn. Aber eigentlich ist das falsch, weil: jeder wusste da schon, dass Michael Owen ein hervorragender Spieler ist, dass seine Ballbeherrschung atemberaubend ist. Das weiss aber nicht jeder von Alex Frei. Für viele ist er einfach nur Stürmer beim BVB. Und nicht ein wirklich guter, kluger Spieler. Und das hätte er doch hier beweisen können. Scheisse. 

Uaaaah 2 wegen des Deutschland-Spiels heute: als ich im Internet sehen musste, wie offensiv die Mannschaft eingestellt war, dachte ich nur "Entweder wird es der Hammer oder es geht sowas von in die Hose." Und es war der Hammer. Poldi ist erwachsen geworden und mittlerweile bestimmt schon Kronprinz. Clemens Fritz spielte, dass mein Magen kleine Hüpfer machte. Und Metzelder versuchte wirklich zu zeigen, warum Joggili-Löw sein Vertrauen in ihn, den Langzeitverletzten, setzen musste. Ankotzen tut mich nur dieses Geblubber über diese Artikel in einer polnischen Zeitschrift. Die zeigte nämlich den Ballack und den Löw geköpft. Alle am rumschreien und sich aufregen. Aber: die Zeitung gehört zur deutschen Axel-Springer-Gruppe. Tollste hausgemachte Krise. Echt. Da will ich mir die Haare raufen (aber wie die danach aussehen!!!).

Und sonst? Ich liege gerade im Bett und höre den ersten Autokorso. Gestern im Bus betrunkene türkische Fans. Und ich denke die ganze Zeit: mir fehlt England. 

Runde Grüße aus Oldenburg,
Ulrike

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