Samstag, 31. Mai 2008

EM-Tagebuch: Innsbruck "Tivoli-Neu"

Lieber Björn,

welche Stadt durfte in Österreich bereits zweimal die Olympischen Spiele austragen? Genau! Innsbruck. In den Jahren 1964 und 1976 fanden die Spiele statt. Das erste Mal regulär, das zweite Mal nachdem der eigentliche Veranstalter Denver nicht mehr durfte und das IOC in Innsbruck noch die beste Infrastrukur sah. Nun gut, eigentlich ist das egal. Denn es soll ja um Fußball gehen (aber ich liiiiieehebe es, ab und zu unnützes Wissen einfliessen zu lassen). 
First: Das Stadion heisst Tivoli-Neu (naja, es ist halt neu) hat eigentlich nur knapp über 17.000 Plätze, die aber für die EM auf 30.000 aufgestockt werden und wurde im Jahr 2000 eröffnet. Als Heimstadion von FC Wacker Innsbruck hat das Stadion allerdings schon einiges gesehen. Und nun wird es kompliziert. Also: Es gab mal einen Verein, den Fußballklub Wacker Innsbruck, den es von 1923 bis 1999 gab. Dieser Verein löste sich auf. 
Soo, 2002 wurde dann beschlossen, den Verein zu reaktivieren und man gründete sich neu als Fußballclub Wacker Innsbruck - Abkürzung FC Wacker Innsbruck. Vorderstes Ziel war eine Umbennung des FC Wacker Tirol in eben Wacker Innsbruck. Dies war erst 2007 der Fall und erst seitdem spielt der FC Wacker Innsbruck wieder in der höchsten Liga. 
Tirol übrigens gibt es auch erst seit 2002 (nachdem sich der erste Verein hatte auflösen müssen) und wollte sich von vorneherein lieber in die Tradition von Wacker Innsbruck stellen. 
Tja, und so sind beide Vereine seit letztem Jahr ganz zufrieden mit dem Ist-Zustand.  

Und nun werde ich das Wetter weiter geniessen, es sollte langsam kühler werden!
Viele Grüße,
Ulrike

Dienstag, 27. Mai 2008

EM-Tagebuch: Wien "Ernst-Happel-Stadion"

Lieber Björn,

Yuhu! Endlich kann ich Dir von einem Stadion berichten, in dem ich schon selber war - und von dem ich phantastische Fotos habe: dem Ernst-Happel-Stadion in Wien.
Das 1931 erbaute Stadion fasst über 50.000 Zuschauer und während der EM werden dort sieben Spiele stattfinden. U.a. an meinem Geburtstag das heisse Spiel zwischen dem Gastgeber Österreich und Deutschland und das Finale, in dem ja eigentlich England stehen müsste (aber da sie nicht mal mehr dabei sind, niemand freiwillig seinen Startplatz räumt und auch sonst kein Wunder zu erwarten ist, wird das wohl einfach nicht so sein!).
Ich habe mal einen hervorragenden Vortrag über die Arbeiterolympiade 1931 in Wien gehört und habe phantastische Bilder von der Eröffnung des Ernst-Happel-Stadions gesehen. Die Turner, die damals ihre Eingangspyramide machten, mussten diese mehrmals vorturnen, weil nicht alle, die es sehen wollten, ins Stadion passten - und das bei den erwähnten über 50.000 Sitzplätzen!
Der geneigte Leser kann sich natürlich vorstellen, dass es 1931 noch nicht nach Ernst Happel benannt wurde - da war er schliesslich erst sechs Jahre alt! Früher hiess es Praterstadion. Wer aber nun denkt, das Stadion sei vom Prater bequem zu Fuß zu erreichen, der irrt. Tinchen und ich sind Ewigkeiten am Prater rumgeirrt, bis wir merkten, dass wir evtl doch noch eine Straßenbahn nehmen müssten.
Übrigens werden im normalen Ligabetrieb keine Spiele im Stadion ausgetragen. Ausnahmen: Spiele der österreichischen Nationalmannschaft, internationale Spiele von Rapid und Austria, Pokalspiele, sowie das Derby zwischen Austria und Rapid.







Und nachdem Du nun auch Fotos gesehen hast, verabschiede ich mich aus dem nächtlichen Oldenburg,

Ulrike


Tipprunde EM 2008

Die Tipprunde ist online, unter alter Adresse. Wer noch angemeldet ist, muss sich nicht neu anmelden, wer neu mitmachen möchte: nur zu!

Viel Erfolg!

EM-Tagebuch - Zürich "Letzigrund"

Lieber Björn,

das folgende Stadion möchte ich ja gaaanz unbedingt mal besuchen: den Letzigrund in Zürich. Das erstmals 1925 gebaute Stadion fasst 26.600 Zuschauer und wird aufgrund seiner 31 Flutlichter auch "Geburtstagstorte" genannt und wäre somit das ideale Geburtstagsgeschenk für meinem Mitbewohner gewesen. 
Wie gesagt: gebaut wurde der eigentliche Letzigrund 1925, 2006 dann aber abgerissen und neu aufgebaut. Die neuerliche Eröffnung fand dann im August 2007 statt - die drei Vorrundenspiele der Gruppe C finden also in einem recht neuen Stadion statt. Witzigerweise hat man den Niederlanden den "Heimvorteil" in dem Stadion genommen. Häh? Heimvorteil? Im Letzigrund liegt niederländischer Rollrasen - aber die Niederlande spielen als einzige Mannschaft der Todesgruppe nicht im Letzigrund. Aus Angst, sie könnten die Italiener, Rumänen und Franzosen überrollen?

Während das andere Züricher Stadion, der Hardturm (das eigentliche Fußballstadion) umgebaut wird (was noch dauern kann, da die Züricher Stadt und ein Großteil der Bewohner das Stadion auch wollen, nur die Bewohner des betroffenen Stadtteils nicht), spielen beide Züricher Vereine im Letzigrund. Wenn dann der Hardturm fertig ist, spielen beide Vereine wieder dort. Aber was passiert dann mit dem Letzigrund? Ist es dann nur noch Leichtathletikstadion und Veranstaltungshalle? An diesem Punkt weiss ich nämlich nicht weiter und verbleibe fragend in Oldenburg,

Ulrike

Sonntag, 25. Mai 2008

EM-Tagebuch - Genf "Stade de Geneve"

Lieber Björn,

vier der EM-Stadien stehen in der Schweiz. Zwei habe ich Dir schon vorgestellt, drei und vier folgen heute und morgen. Heute: Stade de Geneve. Gerne würde ich Dir eine Menge Informationen zukommen lassen, nur leider ist es so mit französisch sprechenden Zeitgenossen: sie denken, dass alle französisch können - kann ich aber nicht. Und so ist die Stadionseite ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Ich kann Dir aber erzählen: Das Stadion fasst die merkwürdige Zahl von 30.084 Zuschauern und die Baukosten waren in Valencia-Maßstäben gemessen ein Klacks: 93 Millionen Euro. Eigentlich trägt im Stadion der Verein Servette FC Genéve seine Spiele aus, ein Schweizer Zweitliga-Verein. Es wäre ja mal interessant zu erfahren, ob die das Stadion voll bekommen. 
Während der EM werden drei Vorrundenspiele der Gruppe A (Schweiz, Tschechien, Portugal,Türkei) hier stattfinden, allerdings wird Gastgeber Schweiz hier kein Spiel bestreiten. Was vielleicht gut ist. Denn beim Eröffnungsspiel verlor die Schweiz gegen Italien - und der Schweizer an sich möchte doch Europameister werden!
Interessant ist vielleicht noch, dass das Stadion, obwohl es das Genfer Stadion ist, gar nicht in der Stadt Genf selbst steht. Es steht vielmehr im Kanton Genf, aber in der Stadt Lancy. Lancy selbst gliedert sich nochmal in Grand-Lancy und Petit-Lancy und hat insgesamt etwas über 27.000 Einwohner.
Sollte die Welt untergehen, wird das seinen Ursprung übrigens in Genf haben, so Felix Wagner. Aber zum Glück erst nach der EM. Nochmal Schwein gehabt würde ich sagen.

Viele Grüße aus Oldenburg, das mit knapp 160.000 Einwohnern nur ein auf einer Müllkippe gebautes und deswegen marodes Stadion hat,
Ulrike

Samstag, 24. Mai 2008

EM-Tagebuch: Bern "Stade de Suisse"

Lieber Björn,

das wohl fußballsymbolträchtigste Stadion in der Schweiz ist sicherlich das Berner Wankdorfstadion. Ich hasse diese permanenten Verweise auf die Wichtigkeit des "Wunder von Berns" als Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Das ist totaler Schwachsinn, denn der Sieg war vielleicht das letzte große gesamtdeutsche Ereignis trotz Grenze. Im Westen und Osten freuten sich die Fußballfans über den Sieg der Nationalmannschaft und die Kommentatoren der DDR konnten ihre Freude kaum hinter dem Berg halten, obwohl sie eigentlich für den Bruderstaat Ungarn hätten sein müssen. 
Nun gut, das Berner Wankdorfstadion gibt es so nicht mehr. Seit 2005 tragen die Young Boys Bern ihre Spiele im Stade de Suisse aus. Und dieses Stadion hat es in sich (und nebenbei gesagt, stellt es eine enorme Herausforderung für die Theorie dieses meinen Textes dar). Hier kann nämlich nicht nur Fußball gespielt werden, sondern auch eingekauft (das größte Shoppingcenter der Schweiz ist im Stadion untergebracht), gewohnt (Gott! Stell Dir mal vor, man hätte eine Wohnung im St. James Park!) und gelernt werden (ich könnte mich ja nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren). Ökologisch wertvoll ist das Ding mit dem 32.000 Sitzplätzen auch - es hat eine Solaranlage und liefert angeblich eine Menge Strom. Prinzipiell kann man diese Informationen natürlich auch bei Wikipedia nachlesen, trotzdem mal ein paar Sachen, die da nicht stehen. In der Gruppenphase werden hier die Spiele der Todesgruppe C gespielt, die Niederlände werden hier nur spielen. Der geneigte weibliche Oranje-Fan kann also zur Not noch im Stadion Frustshoppen (was ich natürlich nicht hoffe. Wäre doch schön, wenn die Niederlande die Vorrunde überstehen!) und sich danach in der Stadt den Holländerturm angucken (der so heisst, weil in holländischen Diensten stehende Schweizer hier gerne mal eine rauchten), um an bessere Zeiten zu denken. Oder so. 
Das wars fürs erste über Bern und ich verbleibe mit vielen Grüßen aus dem heute sehr sonnigen Oldenburg,

Ulrike

Freitag, 23. Mai 2008

EM-Tagebuch: Basel "St. Jakob-Park"

Lieber Björn,

das Eröffnungsspiel der EM wird in Basel stattfinden. Das ist bekannt. Nicht so bekannt ist aber, dass es fast nicht dort ausgetragen worden wäre. Noch im September 2006 stritten sich die Stadt Basel und die UEFA um die Stadionmiete. 1,4 Millionen Euro sollten es sein. Dabei finden in Basel sechs EM-Spiele statt und werden eine Menge Leute in die Stadt lotsen, die sicherlich - auch ohne englische Fans - eine Menge Bier vernichten. Ob man da die Miete so in die Höhe treiben muss?
Das 2001 erbaute Stadion fasst im normalen Ligaalltag 38.000 Zuschauer, für die EM wird es erweitert und kann somit 42.500 Fans beherbergen - dafür wird es aber um einiges enger, denn der Abstand zwischen den Plätzen wurde hierfür einfach verringert.
Sollte Deutschland die Vorrunde als Gruppenzweiter überstehen, würden sie am 19.06. in Basel spielen. Geschichtsnerds wie wir es sind, könnten hier ein gutes Omen sehen: während der WM 1954 konnte die deutsche Mannschaft hier mit einem 6 - 1 Sieg gegen Österreich im Halbfinale die Finalteilnahme perfekt machen und, wie wir alle wissen, den WM-Titel holen.
Ein weiterer Punkt - und mir wird wegen der evtl BILD-Schlagzeile nun schon ganz anders - könnte sein, dass das Stadion im Volksmund "Joggeli" genannt wird. Und mit welchem Trainer könnte man da wahrscheinlich erbärmlichst schlechte Wortwitze machen?

Fürs erste viele Grüße nach Sierra Leone aus dem bewölkten Oldenburg,
Ulrike

Bayern Munich?!

Habe über Lorelei einen phantastischen Link gefunden und empfehle ihn hiermit heiss. Dieser Text sagt fast alles über das Übel der Bundesliga. Oder?

Donnerstag, 15. Mai 2008

Afrikanische Sicht....

Ich sitze in Afrika, dass ist weit weg von der Bundesliga und bald auch von der EM.
Das man dennoch nicht verdurstet, ist den neuen Medien geschuldet.
So habe ich es nach einer Woche geschafft, die Sportschau von Samstag runterzuladen und nachdem ich mich allen Ergebnissen verweigert hatte, zu sehen wie Duisburg absteigt und Nürnberg noch ums Überleben kämpft.
Gerade durch die Distanz fällt einem aber mal auf, wie viel heiße Luft in dem Geschäft ist. Duisburgs Abstieg? War doch klar. Wundert auch niemanden und selbst die Fans sahen so aus, als wäre es egal. Ich mochte Duisburg immer lieber in Liga 2. Keine Ahnung warum. Rostock...da tut es mir etwas leid, weil man das Bemühen sehen konnte, aber es hat auch einfach nicht gerreicht.
Dortmund muss ich eigentlich niedermachen, weil ich zum einen Schalker bin und zum anderen das Spiel am Wochenende eine Frechheit war. Ich kann nur hoffen - und das tue ich trotz Schalke - das die nächste Saison besser aus dem Quark kommen und nicht wieder die Altenheime nach Spielern durchsuchen und als Kriterium nur die "Lauffähigkeit" gilt.
Bayern - was soll man sagen? Geld macht doch Tore und Bayern hat es richtig investiert. Es geht dabei nicht um Neid, ich finde nur einfach das Spiel der Bayern speziell in dieser Saison extrem langweilig. Selbst gegen Duisburg war doch das Spiel eher flau und die Überlegenheit langweilig.
Bremen dagegen hat diese Saison für mich den Ehrenpreis verdient.
Trotz Rückschlägen als einzige an die Regel gehalten: Einfach mal Fresse halten!
Außerdem hat der Trainer - entgegen Schalke zb. (zu denen ich extra nix sage, weil deren Spiel oft einfach eine Frechheit war) - immer feste nach vorne spielen lassen und das alleine verdient fetten Respekt.
Ich denke, es war so oder so eine gute Saison und die großen Überraschungen sind - für mich - ausgeblieben.
Wohl das einzig überraschende war Nürnbergs Absturz, den ich nicht erwartet hatte.
Jetzt gehe ich entspannt auf den letzten Spieltag zu und werde das Finale der Championsleague genüßlich breittreten im Strafraum, denn das wird Stilecht in einer Wellblechhütte mit 100 anderen geguckt und für Manu die Daumen gehalten.
[Nein, ich bin eigentlich nicht MANU, aber wenn die ganze Stadt nur für Manu lebt, es vorne auf die Autos schreibt und die Stimmung mit der Mannschaft steigt und fällt, dann MUSS man MANU mögen].

Ach ja, wichtig:
Es wird ein Tippspiel zur EM geben. Alle die Lust haben sollten die nächsten Tage bzw. die nächste Woche mal hier reinsehen und sich dann - wie beim letzten mal auch - einfach anmelden.
Meinen Sieg im Tippspiel Nord-gegen-West (also gegen Ulrike) in Bezug auf die Premier League, werde ich noch Breittreten!
Höhö

Sonntag, 11. Mai 2008

Uuuaaah!

In fünf Minuten geht es in England um die Meisterschaft. Und ich habe nun das Fenster für mein BBC-Radio offen und den Live-Ticker der Times. Achja: und den KickerTicker. Sowie jemanden in Dresden direkt vorm Fernseher. Meine Nerven flattern. Und ich überlege, ob ich mich nicht lieber - ganz ladylike - um meine Pflanzen auf dem Balkon kümmere. Soll ja beruhigen. 

Donnerstag, 8. Mai 2008

Da werden wir aber gebildet....

Heute hat die BILD-Zeitung mal wieder bewiesen, wie viel Ahnung sie von Fußball hat. Oder es wurde bewiesen, wie verquer ich im Fußball denke.
Bericht über Tim Wieses doch recht gefährliches Spiel gegen Olic gestern. Und dann: "Automatisch werden Erinnerungen wach an das Horror-Foul von Toni Schumacher bei der WM 1982 gegen Battiston. Oder an den Kung-Fu-Sprung von Bayerns Oliver Kahn 1999 gegen Dortmunds Chapuisat." (Quelle: BILD-Online)
Nennt mich verrückt, aber bei Kung-Fu denke ich an Eric Cantona. Das aus der BILD klingt mir doch eher nach: schnell mal in der Statistik nachgeguckt.

Dienstag, 6. Mai 2008

EM Müsli

Manchmal verstehe ich die Welt nicht - und erst recht nicht irgendwelche Marketing-Kampagnen: Dieser ganze Kram, den es nun vor der EM gibt, um uns in richtige Fußballstimmung zu versetzen. EM-Müsli mit Extra-Zungen-Tattoo stellt aber alles wohl unter den Scheffel. Aus welchem Grund sollte ich einen Fußball auf meiner Zunge haben wollen? Wem soll ich während der EM alles die Zunge rausstrecken?