Sonntag, 30. September 2007

Lieber BVB

Lieber BVB,

ich bin nun schon seit vielen Jahren wirklich großer Fan - und das, obwohl ich einer absoluten Werderaner Hochburg lebe, meine Familie nur aus WerderFans besteht und auch mein Freundeskreis eher grün-weiss, denn schwarz-gelb trägt. Das ist alles kein Problem, schliesslich bin ich Fan; da stärkt Häme nur die Fanliebe. Aber das, was ich in letzter Zeit ertragen muss, geht dann doch ein Stück zu weit. Nach der letzten Saison, die wirklich unglaublich scheisse war, hatte ich in dieser Saison auf etwas mehr Freude gehofft. Der erste Spieltag (ich blicke hier mal kurz zurück) war: peinlich (1 - 3 gegen den MSV Duisburg), der zweite Spieltag gefiel dann eher dem anderen Autor dieses Blogs (1 - 4 gegen Schalke), der dritte Spieltag ein Hoffnungsschimmer (3 - 0 gegen Energie Cottbus). Spieltag Nr 4 ein aufbauendes 1 - 0 gegen Hansa Rostock (die nun immerhin in der Tabelle vor dem BVB stehen) und danach der persönliche Höhenflug: 3 - 0 gegen Werder. Ab diesem Zeitpunkt waren sich wohl viele BVB-Fans einig: das könnte diese Saison was angenehmes werden; nichts überragendes, nur eine Saison mit Platzierung im oberen Mittelfeld. Aber danach! 2 - 3 gegen Hertha, 0 - 3 gegen den HSV, gestern 1 - 3 gegen Karlsruhe.
Da wird man wütend, sehr wütend. Zwar sagt man mir oft nach, ich sei ein Unglücksbringer für jeden Verein - aber sich auf diese Art und Weise dem Schicksal ergeben? Als der ARD-Kommentator sagte "Der BVB versucht, das Tempo rauszunehmen" schien es mir eher so, als wolle die Mannschaft auch nicht mehr spielen: kein Einsatz, kein Wille zum Sieg, kein Kampfgeist. Alles Phrasen? Wenn einem die Worte ob dieses spielerischen Debakels fehlen, greift man eben auf Phrasen zurück, um überhaupt was sagen zu können - und noch immer fehlen mir trotzdem die Worte: das hat nichts mehr mit Fußball spielen zu tun, das ist Arbeitsverweigerung. Und es ist eine Unverschämtheit, danach zu sagen "Ich habe mit den Spielern geredet." Wenn sie es sich nicht zu Herzen nehmen, muss eben gehandelt werden: Bank, Regionalliga - oder wirklich mal eine Saison zweite Liga. Nur mit der aktuellen Einstellung könnte man so enden wie zur Zeit Kaiserslautern...

Mit vielen Grüßen,
Ulrike B.

6 Kommentare:

Supersonic hat gesagt…

ich stimme voll zu - und das als schalker. mein herz gehört den jungs aus lüdenscheid ja nicht, aber es wird einem angst und bange. gegen wen sollen wir dann derbys spielen? duisburg? nein danke. alle spieler raus die meinen, dass sie da beim BvB einen "job" machen und nicht mehr. peinlich ist das. schlimm und peinlich.

Ulrike hat gesagt…

Hoffen wir einfach, dass die fußballerische Leidenschaft wieder Besitz von den Jungs ergreift...

Anonym hat gesagt…

War aber auch wirklich ein schlimmes Gekicke am Samstag... jedenfalls von den gelb-schwarzen...

Ulrike hat gesagt…

Da spricht der KSC-Fan... Aber Du hast recht: Bei dem Grottenkick haben wir die Niederlage verdient...

Supersonic hat gesagt…

ich sag ja: wenn ich als schalker mitleid habe, dann muss es schlimm sein. und was die bei den letzten malen gemacht haben, dass war nicht zu ertragen. das gegen schalke gab schon zu denken. das war revierderby, aber da kam keine gegenwehr. denen war das egal. und das meine ich mit dem einsatz: wer beim BVB spielt und im derby schon nicht alles gibt, der ist da falsch und hat es nicht verstanden.

Galen hat gesagt…

Desaströses Abwehrverhalten wird nun mal mit Gegentoren bestraft. Da sollte man also vielleicht als erstes ansetzen. Andre Mannschaften haben ne Hintermannschaft, die insegesamt so alt ist wie das Dortmunder Innenverteidigergespann gegen den KSC (und den ersten Saisonspielen). Erfahrung ist eins, aber so, wie Wörns gegen Hamburg z.B. schlicht überrannt wurde, sollte einem zu denken geben. Vielleicht sollte man auch auf der Torwartposition erneut wechseln. Weidenfeller ist ein altgedienter Dortmunder, der viele Spiele für den BVB gewonnen hat, aber momentan erscheint Ziegler der bessere zu sein. S04 hat's letztes Jahr vorgemacht, Leverkusen auch (auch wenn's beim BVB nicht dieser Generationensprung wäre).
Natürlich kann man auch darauf hoffen, dass mit der Wiederkehr von Frei alles besser wird, aber von einem Spieler hängt's nicht ab.
Aber im Zweifelsfall erwischt es demnächst den Trainer und ein neuer Besen sorgt (kurzzeitig) für neuen Schwung...